Weineinkauf Teil VI: Die Erwartungshaltung

| 6. Juni 2011 Alles lesen

Heute präsentieren wir Ihnen den letzten Teil der Serie Weineinkauf. Wir haben in der Vergangenheit zu den unterschiedlichsten Möglichkeiten für erfolgreichen und entspannten Weineinkauf berichtet.

In Teil I wurde über Punkte und Bewertungen geschrieben, Teil II sollte Ihnen helfen, sich beim bekannt und unbekannt beleuchtet. In Teil IV haben wir über Bewertungen in Onlineshops berichtet und in Teil V zeigten wir Ihnen, wie man mit Spezial- und Sonderkationen gutes Geld sparen und trotzdem ausgezeichnete Weine erstehen kann.

In Teil VI, gleichzeitig dem letzten Teil unserer Serie Weineinkauf, wollen wir uns mit etwas beschäftigen, das oft das grösste Hindernis beim entspannten und erfolgreichen Weineinkauf ist und welches einem das Leben oft unnötig schwer macht. Dieses “Etwas” ist unsere eigene, oft viel

Zu hohe Erwartungshaltung

Sie lieben einen guten Wein zu gutem Essen genauso wie allein, nur um des Genusses willen. Sie haben ihre Favoriten, wollen aber doch hin und wieder etwas neues ausprobieren. Was kommt da gelegener als einmal jenen Wein zu kaufen, der international gerade alles abräumt und der von allen Weinpäpsten in höchsten Tönen bejubelt wird? Natürlich ist der Wein kein Schnäppchen, aber Qualität darf schon was kosten. Sie sind ein Weinfreund und wissen das auch. Sie kaufen diesen Wein und freuen sich auf einen netten Abend und dann erleben Sie eine Enttäuschung wie sie grösser nicht sein könnte. Der Wein schmeckt Ihnen einfach nicht. Und das, wo Sie sich doch so auf diesen edlen Tropfen gefreut und von dem Sie sich so viel erwartet haben.

Genau darin liegt aber der Hund begraben. Sie haben sich aufgrund von medialem Wirbel und den damit verbundenen Namen, Auszeichnungen und Lobgesängen dermassen beeinflussen lassen, dass dabei jegliche Objektivität verloren gegangen ist. Sie haben sich einfach viel zu viel erwartet.

Unsere Empfehlung: Versuchen Sie bei Ihren nächsten Einkäufen einfach diese Dinge anders zu gewichten und verlassen Sie sich auf Ihr Gefühl. Verleiden Sie sich den Genuss eines guten Weines nicht, nur weil Sie viel zu viele Erwartungen in ihn gesetzt haben. Erwarten Sie weniger und erleben Sie mehr. Wenn Sie ein Fan der Sangiovese-Traube sind, dann wird Ihnen vielleicht ein würzige Roter aus Südfrankreich nicht das Erlebnis bescheren das Sie sich wünschen. Wenn Sie ein Freund von süffigen Merlots und Cabernets sind kann es sein, dass der würzige Syrah aus Argentinien nicht unbedingt zu Ihrer grossen Liebe wird. Egal was man darüber hört und liest und wie viele Auszeichnungen er international erhalten hat. Sie wissen am besten was Ihnen schmeckt.

Wenn Sie also wieder gutes Geld für eine Flasche Wein ausgeben wollen, dann tun Sie das mit gutem Gewissen und vor allem einem guten Gefühl. Versuchen Sie sich von einer Erwartungshaltung zu befreien, die von aussen hochgetrieben wird und die am Ende nicht immer, aber oft, zu einer Enttäuschung führen kann. Und wenn Sie sich nicht sicher sind ob es sich auszahlt den einen oder anderen “Superstar” zu kaufen, dann greifen Sie doch einfach auf Ihren persönlichen Haus- und Lieblingswein zurück.

Wie ist es bei Ihnen? Erwarten Sie auch manchmal zu viel und sind Sie deshalb auch schon enttäuscht worden? Teilen Sie uns Ihre Meinung mit und lassen Sie unsere Leser daran Teil haben.

Andere Teile der Serie “Weineinkauf”

Weineinkauf Teil I: Punkte und Bewertungen
Weineinkauf Teil II: Kauf nach Etikett
Weineinkauf Teil III: Bekannt und Unbekannt
Weineinkauf Teil IV: Bewertungen in Onlineshops
Weineinkauf Teil V: Spezial- und Sonderaktionen

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Kategorie: Blog