Chardonnay ‘Tête de Cuvée’ 2009

| 12. Januar 2012 Alles lesen

Der neunte und somit letzte Wein aus dem Sortiment der Domaine du Tariquet aus Gers in der Gascogne, ist ein weiterer Tropfen aus dem Kabinett der ‘Raritäten‘. Ein Chardonnay ‘Tête de Cuvée’ 2009, welcher ebenso wie der Les Dernières Grives nur in kleinsten Mengen hergestellt wird. Ein Grund mehr diesem seltenen Exemplar eines Chardonnays tiefer auf den Grund zu gehen und heraus zu finden, was es mit dem sogenannten ‘Spitzenprodukt’ der Domaine du Tariquet auf sich hat.

Die wuchtige Burgunderflasche ziert ein sehr vornehmes, nobles Etikett. Ganz zart in créme gehalten und mit dunkler Schrift bedruckt. ‘Tête de Cuvée‘ in Handschrift ähnlicher Typo zeigt an was Programm ist. Hier geht es um das Spitzenprodukt aus dem Hause Tariquet.

Steinobst und Vanille

In frischem strohgelb mit leicht grünlichen Reflexen steht der Chardonnay im Glas. Flächendeckend schmiegt sich der Wein an die Innenwand des Glases. Das Bukett ist ausgeprägt und vermittelt Körper. Es ist dicht, saftig und reif. Steinobstaromen strömen in die Nase und auch ein leicht vanilliger Unterton macht sich bemerkbar. Der Wein riecht reif und kräftig und hält nicht hinterm Berg mit einer feinen Würze. Vornehm, aber trotzdem mit Power unterfüttert, sucht sich das Bukett seinen Weg in die Nase.

Prickelnd frisch & wandlungsfähig

Die erste Begegnung auf der Zunge und am Gaumen sorgt für eine nicht erwartete Überraschung. Der Wein kommt fast süss auf die Zungenmitte und gibt unmittelbar danach eine beeindruckend präsente Holznote preis. Fast hat man den Eindruck Ananas zu schmecken, welche sich am hinteren Gaumen dann in ein leicht herbes, mit floralen Begleitaromen endendes Geschmackserlebnis verwandeln. Dieser Chardonnay schmeckt definitiv anders. Es drängen sich hier so viel unterschiedliche Aromen auf, dass man Mühe hat sie alle sofort zu erkennen. Trotz seiner punktuellen Süsse und auch einer gewissen Cremigkeit versprüht der Tête de Cuvée eine feine Spritzigkeit.

Eine aktive Säure begleitet dieses eigenwillige und wandlungsfähige Aromenspiel und man staunt was man im Mund alles geboten bekommt. Obwohl sehr animierend und pulsierend im Trunk, ist die feste Säure trotz allem sehr weich eingebunden.

Persönlichkeit und Individualität

Der Tête de Cuvée ist auf gewisse Art und Weise mysteriös. Mit Luft verändert er sein Bukett in Richtung Holz und Würze mit einer eindeutigen Vanilledominanz. Im Mund wird er weicher, voller und anschmiegsamer. Die sehr reife Frucht verleiht ihm Saft und eine füllige Textur. Er wirkt sehr konzentriert am Gaumen und vergisst dabei nicht seine spritzige Frische auszuspielen. Im Abgang ist er eindeutig holzig mit Vanillenoten, begleitet von leichten Ananasaromen. Leicht herb, auch blumig, und lang. Was am Gaumen zurück bleibt ist genauso eigenwillig wie delikat. Nicht vergleichbar mit Chardonnays von der Stange. Dieser hier hat enorme Persönlichkeit, grosse Individualität und fasziniert einen bis zum letzten Tropfen.

Tipp: Geniessen Sie sie diese Rarität leicht gekühlt zu Fisch oder weissem Fleisch. Auch zu Käse oder solo macht der Tête de Cuvée eine ausgezeichnete Figur.

Verkostet wurde ein Chardonnay ‘Tête de Cuvée’ 2009 von der Domaine du Tariquet aus Gers in der Gascogne, Frankreich. Zur Verfügung gestellt wurde uns der Wein von DIVA Deutschland.

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