La Vieille Ferme – Côtes du Ventoux

| 11. August 2011 Alles lesen

Auf diesen Wein, das muss ich zugeben, habe ich mich ganz speziell gefreut. Hatte ich bereits im Jänner dieses Jahres den 2009er verkostet und mich auf der Stelle in ihn verliebt, so war es mir eine Freude mich jetzt dem 2010er zu widmen. Seit ich den La Vieille Ferme 2009 zum ersten Mal in meinem Glas hatte, gehört Perrin & Fils wie auch dieser Wein zu meinen Lieblingen. Es ist in der Tat kein Wein den man einfach so trinkt, der Wein ist ein echtes Erlebnis. Für mich hat er sogar ein gewisses Kultpotential.

Die Cuvée aus 50% Grenache, 20% Syrah, 15% Carignan und 15% Cinsault stammt aus Côtes du Ventoux, dem Weinbaugebiet im südlichen Teil der Weinbauregion Rhône, sowie aus Rhône-Luberon. Beide liegen unmittelbar nebeneinander und haben den Status einer Appellation d’Origine Contrôlée.

Schräg und so französisch

Frisch, locker, unkonventionell und etwas “schräg”. So kann man diesen Côtes du Ventoux beschreiben. Nichts für Traditionalisten oder Konservative, vielmehr ein Wein für Leute die gerne auch einmal “ein Tänzchen wagen” und es ein wenig krachen lassen. Ich war selbstverständlich wieder in der Stimmung dazu und sah dem Inhalt der Flasche mit grosser Freude entgegen.

Wie schon erwähnt, setzt sich die gewisse “Verrücktheit” auch auf dem Etikett fort. Hahn und Henne, irgendwie typisch französisch und richtig klischeeartig, kommunizieren eine leicht nach unten revidierte “Ernsthaftigkeit”. Perfekt eingesetzte Typographie unterstreicht das was da kommen mag und wer beim Anblick des Etiketts an einen Bauernhof denkt, der liegt so falsch nicht. Esprit & Witz sind dann auch die Attribute dieses Weins.

Ein leuchtendes rot, an Kirschen erinnernd füllt das Glas und wer seine Nase in selbiges steckt, dem strömen lebendige Fruchtigkeit und eine gewisse Überschwänglichkeit entgegen. Trotz der lebhaften Fruchtaromen wie Erdbeeren, machen sich auch die typischen Kräuternoten breit ohne jedoch die Kontrolle zu übernehmen. Es scheint, als wollen sie den “Eifer” der Frucht ein wenig bremsen und in Zaum halten.

Mit Luft zu zähmen

Dazu ist anzumerken, dass der 2009er bei der letzten Verkostung direkt aus der Flasche “verwertet” und mit zunehmender Luftaufnahme runder, süffiger und schmeichelhafter wurde. Aus diesem Grund hatte ich den 2010er diesmal einer leichten “Kühlung” zugeführt und für zwanzig Minuten in eine Karaffe für junge Rotweine umgefüllt um ihm entsprechend Luft zu geben. Das erste Glas, direkt aus der Flasche, bekam ein paar Minuten Zeit zu “atmen” und präsentierte sich in Folge zwar noch ein wenig kantig aber schon recht süffig. Ecken und Kanten stritten sich noch irgendwie um die Vorfahrt. Man konnte jedoch erahnen wie gut Luft diesem Tropfen tun würde.

Der Wein der nach der Belüftung ins Glas kam war dann wie vermutet. Man war “auf einen Nenner gekommen” und vermochte sich trotz aller jugendlichen Überaktivität zivilisiert zu benehmen und jeder Eigenheit ihren Auftritt zu überlassen. Etwas Luft tut jedem gut und so war es auch diesem Tropfen förderlich ihn einmal ein wenig “abkühlen” zu lassen. Frucht und Säure toll ausbalanciert und eine wahres Geschmacksfeuerwerk im Mund, lassen auch den 2010er zu einem tollen Tropfen werden.

Alles in allem ein ausgezeichneter, leichter und frischer Wein für jeden Tag. Ein Wein der einen schnell und leicht faszinieren kann. Ich persönlich liebe auch diesen Jahrgang und bin nach wie vor ein absoluter Fan von diesem “schrägen” Franzosen. Ich kann weder von seiner Nase noch von seinem Geschmack genug bekommen. Einfach lecker. Den Preis von € 5,86 ist er absolut wert und ein, zwei Kisten dieses “Verrückten” reissen keine Löcher ins Budget. Unbedingt probieren und sich diesem Côtes du Ventoux enstpannt und genussvoll hingeben.

Tipp: Den Wein im Sommer um 1-2º kühler servieren und geniessen.

Verkostet wurde ein La Vieille Ferme Red AOC Côtes du Ventoux 2010 von Perrin et Fils. Ein “verrückter” Franzose mit Stil und für jeden Tag geeignet. Der Wein wurde uns von Vinexus Weinversand zur Verkostung zur Verfügung gestellt. Mehr über diesen Wein gibt es auch auf der Webseite des “Hauses”.

Für alle die noch mehr über diesen Wein erfahren wollen, haben wir nachfolgendes Video (in englisch) eingefügt. Viel Spass mit Thomas Perrin und seinem “La Vieille Ferme”.

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Kategorie: Verkostet