‘Mason’ 2009 Pinot Nero – Manincor

| 19. März 2012 Alles lesen

Der zweite gräfliche Wein aus dem Sortiment von Manincor ist heute ein Pinot Nero namens Mason aus dem Jahr 2009. Sozusagen der Einstiegs-Pinot Nero aus dem Hause Manincor. Eigentlich heisst er ja Mazzon, wie die Lage von der er stammt, aber um Verwechslungen mit einer anderen Lage des Weinguts zu vermeiden, hat man ihn kurzerhand zu Mason ‘umgetauft’. Interessant bei diesem Wein ist, dass alle aus unterschiedlichen Parzellen stammenden Ernten separat gekeltert, jeweils für 12 Monate in Barriques ausgebaut und erst danach zusammengeführt wurden. Wir waren gespannt auf das Ergebnis und haben den Pinot Nero für Sie geöffnet.

Das Etikett auf der Burgunderflasche folgt konsequent dem Corporate Design der Linie des Weinguts. Einzige Abweichung ist die Schrift des Namens, der hier in kräftigen, roten Kapitalen bekannt gegeben wird. Ein edler, nobler Auftritt auf der mit einer Krone am Flaschenhals geschmückten Flasche. Auch auf diesem Etikett die wichtigsten Informationen am äusseren Rand angebracht. Mit Dekantierzeit, Trinktemperatur und sogar einer Glasempfehlung.

Nachdem es sich bei diesem Pinot Nero aufgrund seines Alters noch um einen relativ ‘jungen Hüpfer’ handelt, darf dieser erst einmal in den Dekanter wandern und kräftig Luft schnuppern. Die grossen Burgunderkelche stehen ebenfalls bereit um dem gräflichen Pinot Nero optimale Bedingungen zu verschaffen.

Transparent, fruchtig, vornehm

Schon beim umfüllen in den Dekanter ist aufgefallen wie erstaunlich transparent der Blauburgunder ist. Nach 30 Minuten wird das erste Glas eingeschenkt und das leuchtende Rubinrot zeigt sich satt und klar im grossen Burgunderkelch. Das erste was die Nase riecht ist dezentes Holz, sehr fein verwoben mit Preiselbeeren und einer eleganten Würze. Es riecht generell sehr fruchtig ohne üppig zu werden. Fein und filigran und alles verpackt in dieser leichten Holzwürze. Das Bukett strömt federleicht und vornehm verhalten aus dem Kelch. Ein Geruch der Spass macht in der Nase und der den Mund schön wässrig werden lässt.

Frisch, würzig und auf Blumen gebettet

Richtig erfrischend trifft der Mason dann auf die Zunge und auf den Gaumen und man schmeckt die frische und fröhlich auftretende Frucht sehr gut heraus. Perfekt begleitet von der holzigen Note, die aber nur sehr fein und rücksichtvoll daneben mitzieht. Es schmeckt nach Kirschen, Brombeeren und auch eine wunderbar leichte florale Note macht sich im Mund breit. Seidig gleitet der Mason die Zunge entlang und hinterlässt einen leichten rauchigen Nachhall. Man spürt wie dezent hier mit dem Holz gearbeitet wurde und wie sehr sich die erfrischende Frucht präsentiert. Der erste Eindruck dieses Blauburgunders ist mehr als überzeugend. Ein erfreulich frisches, unverfälschtes und unkompliziertes Fest für Nase und Gaumen.

Blauburgunder der Spass macht

Der Mason entpuppt sich als Blauburgunder der echten Spass macht. Leicht und geschmeidig im Auftritt, fruchtig-würzig im Geschmack und mit einem Duft versehen der an Beeren, Rosen und Holz erinnert. Im Mund keine Spur von Marmelade wie man sie leider nur allzu oft vorgesetzt bekommt. Vielmehr ein feingliedriger Wein der trotz seiner filigranen Art kompakt wirkt und eine vornehme Sinnlichkeit versprüht. Eleganza mero, auf voller Linie. Wunderschön ausbalanciert in Frucht, Säure und Gerbstoffen, machen sich diese nach einer Stunde an der Luft sehr verhalten bemerkbar und die feine Mineralik auf der Zunge und am Gaumen nimmt deutlich zu. Insgesamt ein mehr als ausgewogener Wein der puristischer wirkt als er ist. Dafür sorgt seine Saftigkeit, sein langer Nachhall und sein ausgewogener Auftritt im Mund. Wenn Sie es schaffen, dass der edle Tropfen zwei Stunden im Dekanter ‘überlebt’, dann erleben Sie den puren Fruchtgenuss im Mund. Getragen auf einem seidigen Gerüst welches den Mason zu einem federleichten Wonnetropfen macht. Ein Spätburgunder zum Verlieben.

Gut, zugegeben, der Mason kostet je nach Quelle schon mal zwischen 20-30 Euro, wobei 30 Euro das ausgereizte obere Ende im Online-Versand darstellen. In Anbetracht der Tatsache, dass der Mason a) der wohl zickigsten Diva unter den Rebsorten entstammt, die nur dann aussergewöhnliche Qualität abliefert wenn man mit ihr umzugehen versteht, b) das damit verbundene Risiko des Winzers mit einkalkuliert und c) berücksichtig, dass der Mason aus biodynamisch zertifizierter Produktion kommt, dann erscheint die ‘Gebühr’ für soviel Gaumenfreude in einem ganz anderen, vor allem nachvollziehbaren Licht. Wir meinen, dass der Mason jeden Euro wert ist. Punkte überlassen wir den anderen, wir strecken einfach beide Daumen hoch.

Tipp: Füllen Sie den Mason für eine Stunde in den Dekanter und servieren Sie ihn bei 16-18º, im Sommer um 1-2º kühler. Ideal zu gebratenem oder gegrilltem Rindfleisch, zu Wild und reifem Weichkäse. Auch solo genossen ein absolut erfreuliches Weinerlebnis mit bemerkenswertem Mehrwert.

Verkostet wurde eine Mason Pinot Nero von Manincor aus Kaltern in Südtirol, Italien.

Sie wollen mehr über diesen Wein erfahren? Hier stehen Ihnen die wichtigsten Informationen zum Download bereit. Oder besuchen Sie Manincor einfach online.

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Kategorie: Manincor (I), Verkostet