Neuseeland und der Sommer

| 23. Juni 2011 Alles lesen

Neuseeland, ein Fleck Erde der Träume weckt und Menschen Fernweh vermittelt. Das “Ende der Welt”. Wer will nicht zumindest einmal in seinem Leben dort hin?

Die wenigsten assoziieren mit Neuseeland allerdings Wein, obwohl auch von dort ausgezeichnete Tropfen in unseren Breiten Einzug gehalten haben. Einen dieser tollen Weine haben wir letzte Woche verkostet und damit endgültig den Sommer eröffnet. Der Star der Abends war ein Sauvignon Blanc der uns alle in seinen Bann zog und uns bewies, dass Neuseeland sehr wohl in der Lage ist exzellente Weine zu aussergewöhnlichen Preisen zu produzieren.

Das Objekt unserer Verkostung war jung (Jahrgang 2010) und präsentierte sich deshalb auch entsprechend wild im Glas. So als wollte es “raus” und zeigen was es schon alles kann. Bereits die Nase war ein Gedicht und wollte mit allen Mitteln überzeugen. Was ihr letztlich auch vollends gelang und man hatte fast das Gefühl, dass das Glas zu gross und die Nase zu klein war um sich an diesem Duft satt zu riechen. Einfach ein Gedicht.

Ein Wein mit Rasse

Strohgelb, mit grünen Reflexen präsentierte sich dieser Sauvignon Blanc dem Auge und Aromen von Stachelbeeren und Paprika dominierten den ersten Eindruck. Gefolgt von reifen Grapefruits, Limetten und vollreifen tropischen Früchten, vermochte eine kräftige, starke Säure das Gesamtbild zu unterlegen. Vergleichbar mit dem Sound eines Porsches der raus schreit was in ihm steckt. Ohne Rücksicht auf Verluste. So ähnlich geht es einem wenn man diesen “Neuseeländer” aus der Flasche lässt. Ein Wein der Rasse hat, der sich seinem Geniesser zwar aufdrängt, aber nie aufdringlich wird. Ein Fest für den Gaumen der Rasse zu schätzen und sich dieser auch zu ergeben weiss.

Alles in allem ein Wein der wirklich erfrischend ist und sich für so manches Grill-Buffet eignet. Zu Krabben, Lachs und Meeresfrüchten aber auch einfach zu Salaten mit Feta oder generell zu mediterranen Gerichten. Mit seiner erfrischenden Art ist dieser Sauvignon Blanc vielseitig einsetzbar und präsentiert sich gerne als das Tüpfelchen auf dem “i”. Erwähnt sei noch, dass der Wein durchaus jung getrunken gehört, sich aber problemlos bis zu drei Jahren lagern lässt um sich zu “kultivieren” und erwachsen zu werden. Wer aber den 2010er Jahrgang bereits in seinem Glas hatte, dem wird es schwer fallen weitere zwei, drei Jahre zu warten um am Ende das Beste an diesem Wein zu versäumen.

Gefahrenhinweis

Wer vor hat diesen Wein seinen Gästen bei der nächsten Gartenparty oder beim nächsten Grillfest zu servieren, der sollte sich mit einer entsprechenden Menge an Flaschen eindecken. Trotz seiner 13% Alkohol ist dieser Wein dermassen “leichtfüssig” und geht so schwungvoll die Kehle runter, dass man leicht übersieht wie viel man schon getrunken hat. Wir haben auf jeden Fall 12 Flaschen nachgekauft, bezweifeln aber, dass diese das Jahr 2011 “überleben” werden.

Verkostet wurde ein Sauvignon Blanc 2010 von Brancott aus Marlborough, Neuseeland. Geerntet wurde zwischen Ende März und Ende April 2010 und der Wein zeigt das komplette Potential dieser Region. Mit 13% Alkohol liegt er im Durchschnitt und seine relativ hohe Säure ist unverkennbarer Bestandteil die aber durchwegs positive Eigenschaften hat. Die Trinktemperatur sollte um die 10-12º Celsius liegen um den Wein entsprechend geniessen zu können.

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Kategorie: Verkostet