Olivares Rosado 2019

| 12. April 2020 Alles lesen

Olivares Rosado 2019 “Geboren” wurde Bodegas Olivares 1930, als Pascual Olivares Fernandez seiner Überzeugung folgte, dass sich Monastrtell besonders gut an die schlechten Böden und die geringen Niederschläge in der Region um Murcia anpassen könnte. 1960 erweiterten die Söhne des Gründers, Vicente und Celestino, das Weingut und starteten den verkauf auf nationaler Ebene, der 1979 dann endgültig auch in den Export führte. In den Weinbergen in Hoya de Santa Ana auf 825 Metern Höhe sorgen ein einzigartiges Terroir und alte ungepfropfte Reben für eigenständische, wirklich ausdrucksstarke Jumilla-Weine. Einen davon habe ich heute am Tisch der Wahrheit stehen, den Rosado 2019, dessen Reben in der höchsten und kühlsten Subzone der Jumilla-Appelation stehen. Ein Rosé aus 100% Grenache. Geerntet in der ersten Septemberhälfte, die Extraktion des Mosts und die Gärung erfolgte in Edelstahltanks. Wie sich dieser rosarote Spanier präsentieren wird, dem gehe ich jetzt voller Vorfreude auf den Grund.

Steinig, rot & zitrusfrech

Stachelbeeren hüpfen in die Nase, rote Früchte ganz allgemein, sowie eine feine Zitrusnote machen sich bemerkbar. Trotz der vielen Frucht zeigt der Rosado auch deutlich florale Töne in der Duftzentrale. Untermalt wird alles von einer salzig-steinigen Mineralität. Das Kommando übernehmen frische freche Zitrusnoten die für regen Speichelfluss an den Wangen sorgen. Ein höchst erfrischender wie auch animierender Duft der einem da entgegen strömt.

Knackig frecher Unterhaltungskünstler

Kaum hat sich der Rosado ein wenig orientiert, legt er auch schon los. Erdbeeren, Ribiseln und Zitronenspalten tanzen Samba. Blüten, Stein und Würze sorgen für Charakter. Rosa, Rosé, Rosado kann man da nur sagen. Total erfrischend ist der Auftritt auf der Zunge. Erst spritzig, von roten Ribiseln angeführt, dann etwas kräutrig, am Ende sogar mit leichtem Tannin versehen. Die Bezeichnung knusprig trifft den Tropfen wohl am besten, weil er knackt im Mund, weil er lebt und pocht und herrlich trocken durch die Luke zieht. Das macht mächtig Spass, die neckische Zitrone zaubert einem ständig ein freches Grinsen in die Mimik, der herbe Nebel der den Gaumen einhüllt animiert zum permanenten trinken. Ein Rosé der keine Stunde in der Flasche überlebt.

Superflotter Selbstverdunster

Weißer Pfeffer, ein paar Erdbeeren, frische Kräuter und sonst nur herbe Trockenheit am Gaumen. Wunderbar! Weiße Blüten hauchen dem Tropfen einen zart floralen Charakter ein, machen ihn fast feminin. Die Würze die im Rosado schlummert zeigt sich vornehm, hält sich versteckt im Hintergrund auf. Das frische Spiel von Säure, Mineralität und Blütenaromatik dominiert. Auf der Zunge turteln Ribiseln mit Erdbeeren und Zitronenspalten, am Gaumen zeigt der Wein sein zweites Gesicht. Unten hui, oben ooh! könnte man sagen. Am beeindruckendsten ist seine traumhaft herbe Note mit der er sich am Gaumen festkrallt und tolle Haftung sorgt. Einfach köstlich dieser rosa Tropfen.

Hat der Rosado etwas Luft getankt, tauchen völlig unerwartet Kirschen aus dem Hintergrund auf, während es am Gaumen immer griffiger wird. Man spürt dann wie sich feinster Grip an ihm entwickelt, was ihn nur noch animierender und süffiger macht. Die Kombination von Würze, Frucht und Haftung ist so gut wie unschlagbar. So macht das richtig Spass Rosé zu trinken und Fünfe mal auch grade sein zu lassen. Ein Spanier der sich anschickt ein paar Franzosen gewaltig aus dem Tritt zu bringen. Wunderbarer, erfrischend lebendiger und super flotter Rosé aus der Levante. Trinkt sich von alleine weg und ist garantiert der Star bei jeder Gartenparty. Der Preis ein Witz. Am besten kistenweise bunkern. Ist schneller leer als man bis zehn gezählt hat.

Tipp: Schrauber runter und ab ins Glas damit. Mit frischen 8º am besten zu trinken. Zu gegrilltem Fisch und Gemüse einfach der Hammer. Zum Kotelett perfekt, zu Meeresfrüchten sowieso und als Solist ein frecher Tempobolzer.

Verkostet wurde ein Olivares Rosado 2019 von Bodegas Olivares in Murcia, Spanien. Bezugsquelle: Pinard de Picard, Saarwellingen.

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