Pinot Gris ‘Hommage’ 1998

| 23. Oktober 2012 Alles lesen

1998 wurde das Schweinsohr von der Deutschen Gesellschaft für Mykologie zum Pilz des Jahres und der Strömer vom Verband Deutscher Sportfischer e. V. zum Fisch des Jahres gewählt. 1998 ist aber auch ein Jahr aus welchem heute ein Wein aus dem berühmten Elsass bei uns am ‘Tisch der Wahrheit’ steht und von der der Primum Familiae Vini zugehörigen Familie Hugel & Fils stammt. Dabei handelt es sich um einen Pinot Gris ‘Hommage’ aus der Edition ‘Hommage a Jean Hugel’ und mit einem Restzucker von 32g/l sollte dieser Tropfen ein mehr als süsses Weinerlebnis werden. Die Gläser sind poliert, das ‘Werkzeug’ liegt bereit und somit kann der ‘reife Bruder’ nach fast 15 Jahren in der Flasche seiner finalen Bestimmung zugeführt werden.

Wie alle Etiketten von Hugel & Fils ist auch dieses auf der langen Schlegelflasche knallgelb und mit den ‘üblichen’ Informationen versehen. ALSACE in rot und der Rest in schwarz. Der Unterschied zu den bisherigen ‘Editionen’ ist, dass auf diesem Etikett nicht mehr der ‘Dreiberg’ aufgedruckt, sondern in einem goldenen, einem Wappen ähnlichem Gebilde nur mehr angedeutet ist. Links und rechts davon die Initialen HJH welche für Hommage Jean Hugel stehen.

Fleischig aromatisch

Dunkelgoldgelb fliesst der Pinot Gris Hommage ins Glas und leuchtet dort wie eine Römisch Eins. So intensiv wie der Wein funkelt, so dicht und satt ist dieses Farbenspiel. Gold im Glas würde es am besten treffen. Aus dem Glas heraus duftet es intensiv und saftig nach Ananas, nach Honig und nach reifen eingelegten Quitten. Es strotzt vor Saft und Kraft und alles riecht ein wenig überreif und mächtig konzentriert. Es sprudelt förmlich vor fleischigen Aromen im Behälter und wenn das was da die Nase hochzieht auch im Mund so weitergeht, dann wird es mit dem Grauburgunder ein wahrlich ‘saftiges Vergnügen’.

Aprikosen, Quitten, dunkler Honig

Ölig fliesst der Pinot Gris Hommage über die Lippen auf die Zunge und fühlt sich dabei wunderbar weich und mild an. Reifste, vor Saft und Konzentrat strotzende Frucht wird auf der Zunge ausgepresst und verwöhnt sie mit Aromen von Aprikosen, Quitten und einer Spur von dunklem Honig. Es fühlt sich mollig an im Mund und auf der Zunge bleibt der fruchtige Saft ganz lange stehen um sich vollends zu entfalten. Man ist geneigt sich permanent die Lippen abzulecken weil man mehr von diesem süssen Nektar will. Er bleibt fast liegen auf der Zunge und erst viel später nimmt er sich des Gaumens an, um diesen mit seiner intensiven Aromatik einzulullen. Der Pinot Gris Hommage gleitet praktisch wie ein dichter Ölfilm auf die Zunge und fliesst dort ganz fein und süss über die Zungenränder ab. Dabei hinterlässt er nicht nur seinen konzentrierten Saft sondern auch einen Hauch von Würze, die sich wunderschön mit den Fruchtaromen arrangiert und vereint hat. Ein Wein für ‘Leckermäuler’ ist das, für Freunde süsser Versuchungen, ohne dafür einen ‘echten’ Süsswein aufmachen zu müssen.

Würzig-süss & mollig druckvoll

Trotz seiner verführerischen Süsse wirkt der Pinot Gris Hommage nicht fett oder überkonzentriert, er vermittelt sogar ein gewisses trockenes Gefühl auf den Lippen, gleich einem kühlen Balsam den man aufgetragen hat. Er weist auch eine schöne Länge auf und legt sich wie eine feine Wolke über den Gaumen. Dort bleibt er fast ebenso lange präsent wie auf der Zunge und im Abgang wird es noch einmal richtig aromatisch. Süsser Saft in molliger Statur zieht da zwischen den Wangen die Kehle hinunter und endet in einem würzig-süssen Finale. Im Mundraum selbst bleibt eine üppige Trockenheit zurück.

Auf charmante Art und Weise verleitet einen der Pinot Gris Hommage die Tischsitten ein wenig zu vernachlässigen weil man plötzlich gerne schmatzt und auch die Zunge schnalzen lässt ob seines opulenten und sündig-süssen Körpers. Man will mit ihm spielen, ihn fühlen, schmecken und entsprechend schmatzen. Und man geniesst das leichte, aber doch druckvolle Gefühl im Mund welches er ausübt. Um die 40 Euro kostet das Vergnügen und wer noch etwas davon haben will, der sollte sich beeilen um diese süsse Versuchung noch zu ergattern.

Tipp: Max. 8-9º Trinktemperatur. Geniessen sie ihn zu fettreichen Pasteten, zu fruchtigen Desserts oder auch zu reifen Käsesorten. Oder verstecken Sie sich mit ihm und trinken sie ihn einfach so zum Spass und solo.

Verkostet wurde ein Pinot Gris ‘Hommage’ 1998 von Hugel & Fils aus Riquewihr im Elsass, Frankreich.

Wollen Sie mehr über diesen Wein erfahren? Hier stehen Ihnen die wichtigsten Informationen zum Nachlesen zur Verfügung. Alle Weine wurden uns von Hugel & Fils und Olivier Brun von Veritable Vins & Domaines zur Verfügung gestellt.

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Kategorie: Hugel & Fils (F), Verkostet