Rosé de Meunier Extra Brut

| 18. Juni 2018 Alles lesen

Rosé de Meunier 1889 hat Jean-Baptiste Laherte das Weingut Laherte Frères gegründet. Seit 2005 betreibt der junge Aurélien Laherte – heute bereits in der siebenten Generation – den Betrieb und setzt auf biologischen und biodynamischen Anbau sowie auf totalen Purismus seiner Champagner. 80% der Grundweine werden im Holzfass vergoren und reifen dort auch langsam heran. Der Champagner der heute von ihm bei mir am Tisch der Wahrheit steht ist sein Rosé de Meunier, also ein Schwarzriesling, der aus 30% mazeriertem Rotwein und 60% weiß gekeltertem Pinot Meunier besteht und mit 10% Rotwein für mehr Farbe versetzt wurde. 50% der Weine sind Reserveweine. Sechs Monate Hefelager und 2,5 g/l Dosage sind die restlichen Paramater. Die Trauben für diese Cuvée stammen aus Vallée de la Marne in Chavot, der Boden dort besteht hauptsächlich aus Kreide/Kalk. Und jetzt ist Schluss mit dem Gelabere, jetzt wird dieser Sprudel von seinem Kork befreit weil ich schon ungeduldig bin und wissen will, wie dieser rosarote Panther schmeckt.

Hefe, Kalk & Preiselbeeren

Farblich geht der Rosé de Meunier glatt als Erdbeer-Kracherl durch. Die Perlage ist fein, an der Oberfläche sprudelt es so richtig lustig vor sich hin. Preiselbeeren machen sich bemerkbar in der Nase, ein paar Erdbeeren tanzen mit im Hintergrund, ein Schuss Hefe sorgt für Dichte und man ahnt den Kalk der sich mit Sicherheit im Mund dann zeigen wird. Ein frischer Duft, der aber auch dezent erdig ist. Ich bin gespannt was da gleich auf der Zunge und am Gaumen los sein wird.

Sprudelspass im Futterzentrum

Wein mit Blasen. Oder Blasen die nach Wein schmecken. Das ist der erste Gedanke. Herrlich weinig zieht der Rosé de Meunier seine Spur auf der Zunge, ist trocken wie ein Tischtuch, animierend in seiner Perlage, ohne zu nerven. Erst am hinteren Ende tauchen fruchtige Ansätze auf. Da ist sie dann wieder, die freche rote Preiselbeere. Neckisch, tänzelnd und sehr frisch. Am Gaumen selbst, wie schon vermutet, unverkennbar, feine Kreide und ein Hauch von Hefe. An den Zungenrändern herrscht lebendige Geschäftigkeit, weil der Sprudel sich dort festkrallt und dank seiner flotten Säureader für erhöhten Speichelfluss sorgt. Trocken, frisch und frech, so macht das Spass mit Sprudel in der Futterluke.

Markenzeichen “Freche Schnauze”

Was diesen Blubb so richtig animierend macht, ist seine feine “Sauerkeit”, die eindeutig dem Bottich frischer Preiselbeeren zu verdanken ist. Er tanzt auf der Zunge, an ihren Rändern, das ist leicht und die kecke Perlage setzt allem noch einen oben drauf. Ein wahrer Lustbolzen, ein echter Freudenspender trabt da durch die Luke und ist einfach nur verspielt wie´n junger Hund. Am Gaumen zeigt sich der Rosé de Meunier hingegen seriös, so wie man es erwarten darf von einem Getränk das sich Champagner nennt. Kalk und Kreide, etwas Hefe und ein Tick von roter Frucht. Der Abgang sogar leicht floral, am Ende trocken, zärtlich erdig und durchaus lang. Wonne pur im Mund.

Ein Sprudel der beeindruckt. Das ist der Rosé de Meunier in jeder Hinsicht. Weil er fruchtig ist ohne süss zu sein und weil er weinig ist und gekonnt eine exzellente Frische transportiert, die sich mit einer wunderbaren Mineralität und einer ebensolchen Trockenheit die Bühne teilt. Im Grunde genommen ein recht verspielter Champagner, der aber durchaus auch erwachsen scheint und erdigen Charakter zeigt. Sein Markenzeichen aber ist die “freche Schnauze”, das Verspielte, das Unbekümmerte. Ein Schampus der gemacht ist für den Spass am Mittwochvormittag, oder auch am Dienstagabend. Ein Highlight in rosarot, ein Sprudel der nach Sommer, Sonne, Strand und mehr schreit. Zur Not tut´s auch der Garten oder der Balkon. Lang lebe der Blubb im Wein. Ich nehme noch ein Glas davon. Und Sie?

Tipp: Mit 6-8º zwitschern (steht in Österreich für trinken). Zu sommerlichen Salaten, auch zu Fisch vom Grill. Am besten aber einfach solo, weil der Kerl schlicht phantastisch frisch und frech ist.

Wein & und Winzer-Info:

Laherte Rosé
Wein: Rosé de Meunier Extra Brut
Winzer: Champagne Laherte Frères
Trinkbar ab: sofort
Optimale Reife: 2018+
Anbau: Biodynamisch
Ausbau: Barrique (gebraucht)
Besonderes: Grundwein im Holzfaß ausgebaut
Dekantieren: Nein

Den Wein gibt es in der Weinfachhandlung K&U Weinhalle in Nürnberg zu beziehen.

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Kategorie: K&U Weinhalle (D), Verkostet