SINGING 2013 Grüner Veltliner

| 16. April 2015 Alles lesen

Im Juli 2012 hatte ich zum ersten Mal den Grüner Veltliner SINGING im Glas. Der war aus dem Jahr 2011. Heute steht der gleiche Wein am Tisch der Wahrheit, nur ist dieser jener aus 2013. Zwei Jahre in denen sich der Wein verändert hat, oder alles beim Alten geblieben ist? Das wird in Kürze feststehen. Wie aber schon der SINGING 2011 ist auch der SINGING 2013 nach einer der beiden Töchter von Laurenz V., nämlich nach Sophie benannt. Der Wein selbst ist wie gewohnt mehrheitlich aus Trauben aus dem niederösterreichischen Kremstal hergestellt und wurde im Stahltank ausgebaut.

Sophie Im bereits allgemein bekannten Design klebt auf der Burgunderflasche wieder das strahlend weisse Etikett. Der Name des Weins SINGING GRÜNER VELTLINER steht ganz oben, auch der Jahrgang, und LAURENZ V in schwarz ganz unten. Darunter steht wie gewohnt mit dem knallorangen Klecks versehen Sophie, der Name seiner Tochter. Ebenfalls in orange und in einer an Kinderschrift erinnernden Typografie. Verspielt und kindlich eben. Am weissen Rückenetikett nimmt neben einem Bild von LAURENZ V und Sophie den grössten Teil eine in orange gedruckte Beschreibung des Weins inklusive ein paar sensorischer Notizen ein. In englisch wie gewohnt, da der Grossteil der Weine in den Export geht. Abgerundet wird das Erscheinungsbild wieder durch die farblich perfekt abgestimmte Halsmanschette und dem Drehverschluss in knallorange. Frische 12%vol. kündigen ein unbeschwertes wie Spass versprechendes Trinkvergnügen an. Und weil draussen bereits die Sonne scheint kommt der SINGING auch unverzüglich ins Glas.

Apfel, Pfirsich, weisser Pfeffer

In hellem strohgelb dreht SINGING Sophie ihre Runden im Glas und wird dabei von einem dezenten grünen Schimmer begleitet. Der erste Eindruck in der Nase ist leicht exotisch, sehr saftig und fruchtig. Nach ein paar Umdrehungen wandelt sich die Aromatik aber hin zu Äpfeln und Pfirsichen. Sehr schön präsentiert sich das berühmte wie auch typische Veltliner-Pfefferl, wenngleich es sich mit einer dichten Wolke aus Fruchtaromen umgibt. Weisser Pfeffer sorgt für Würze und komplettiert das fruchtig-aromatische Bukett.

Zitrusfrucht & elegante Pfefferwürze

Mit frischer wie auch straffer Säure strömt der SINGING auf die Zunge und sorgt augenblicklich für Leben. Man schmeckt sofort grünen Apfel, garniert mit einer dünnen Zitronenspalte und merkt wie gut gepfeffert die beiden Fruchtvertreter sind. Es fühlt sich zart cremig an und doch merkt man wie klar der Wein über die Zungenränder abfliesst. Nicht ohne dabei einen äusserst feinen herben Film zu hinterlassen. Den streift er auch am Gaumen ab und sorgt damit für leichte Verwunderung, weil man im Abgang einen dezenten Tick von Süsse spürt. Ist es einerseits sehr fruchtig im Mund, so zieht der SINGING mit einer eleganten Pfefferwürze über den Gaumen und sorgt so für eine harmonische Balance. Im Nachhall mehr würzig als fruchtig, mehr herb als saftig sowie mit einem letzten Kick von frischer Säure im Gepäck.

Sexy & einfach einfach trinkbar

Wie schon der SINGING des Jahrgangs 2011, hat auch der aus 2013 3g Restzucker, doch ist der 2013er insgesamt einen Tick herber vom Mundgefühl. Fruchtig ist er, saftig auch, doch wirkt das typische Pfefferl ausgeprägter, sorgt für mehr Würze auf der Zunge und am Gaumen, der Wein generell wirkt etwas mineralischer und auch um einen Deut trockener. Weisser Pfirsich steht auf der Zunge, die Zitrustöne haben sich mehr oder weniger verflüchtigt und man schmeckt mehr Steinobst. Sogar weisse Blüten gesellen sich dazu und verleihen dem Wein eine feminine Note.

Persönlich bevorzuge ich den SINGING 2013 weil er etwas herber, noch eleganter und noch würziger ist. So sehr man auch die reifen Früchte schmeckt, so sehr steht das Mundgefühl im Vordergrund, und das ist mineralisch, weiss und trocken. Hat man 2011 die 3g Restzucker noch ganz klar spüren können, so kann man sie hier bestenfalls erahnen. Genau das macht den SINGING 2013 sexier. Trinkt sich herrlich leicht dank luftiger 12% und bietet sich perfekt als Luftbefeuchter für die heisse Jahreszeit an. Unkompliziert, ungeschminkt und einfach einfach trinkbar.

Tipp: Aufmachen und mit 8-10º geniessen. Zu Schnitzel, Tafelspitz und Bachforelle. Oder einfach zum verputzen weil es draussen wieder mal nur unerträglich sonnig ist.

Verkostet wurde ein Grüner Veltliner SINGING 2013 von LAURENZ V., Österreich. Zu beziehen in Ö bei Wein & Co.

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Kategorie: LAURENZ V (A), Verkostet