Qualitätsbezeichnungen
Stehen Sie auch manchmal vor dem Problem, dass Sie zwar grundsätzlich wissen was Sie auf einem Weinetikett lesen, Ihnen aber partout nicht einfallen will worum es sich dabei eigentlich handelt? Im konkreten Fall meinen wir damit die unzähligen Qualitätsbezeichnungen von Weinen und deren Bedeutungen. Einerseits weiss man zwar was gemeint ist, aber so ganz genau weiss man es dann doch wieder nicht. Zu oft ist das zum Haare raufen. Mit unserer Zusammenfassung geben wir Ihnen einen einfachen Überblick über die zahlreichen Arten von Qualitätsbezeichnungen.
Bezeichnung | Erklärung |
---|---|
Crianza | Damit ist die Klassifikation von rotem Rioja gemeint. Dieser bedarf einer 2-jährigen Lagerung, wovon mindestens 1 Jahr im kleinen Eichenfass stattgefunden haben muss. |
Ausbruch | In Österreich bezeichnet man damit Wein der ausschliesslich aus natürlich eingetrockneten Beeren erzeugt wurde und ein Mindestmostgewicht von 135º Oechsle hat. |
Auslese | In Österreich ein Wein mit einem Mindestmostgewicht von 105º Oechsle. Die Trauben werden mit höchster Sorgfalt ausgelesen damit keine unreifen, kranken oder fehlerhaften Beeren mitverarbeitet werden. In Deutschland wird damit auch ein süsser Wein bezeichnet der oft alkoholreicher ist als eine Spätlese. In der Schweiz bezeichnet man als Auslese oder Selection bzw. Selectione Weine der Kategorie 1 gemäss der kantonalen Gesetzgebung. |
Beerenauslese | In Österreich: Weine aus edelfaulen und überreifen Trauben mit einem Mindestmostgewicht von 125º Oechsle. In Deutschland: Weine die sehr süss und alkoholreich sind. Auswahl der Trauben wie in Österreich. In der Schweiz: Weine aus der Kategorie 1, ebenfalls aus den gleichen Trauben. Der Mindestzuckergehalt beträgt jedoch 110º Oechsle. Auch als Sélection de grain nobles bezeichnet. |
Deutscher Tafelwein | So wird in Deutschland ein einfacher, lieblicher Wein ohne besonders herausragende Eigenschaften bezeichnet. Ist eine Traubensorte am Etikett angeführt, muss diese mindestens 85% der angeführten Sorte aufweisen. Fehlt die Bezeichnung "Deutscher", sind in diesem Wein auch Weine aus anderen europäischen Ländern enthalten. |
Eiswein | In Österreich sind die Trauben dabei bei der Lese und der Kelterung gefroren und haben ein Mindestmostgewicht von 125º Oechsle. In Deutschland haben sie ein Mindestmostgewicht von 110-128º Oechsle und werden wie die Beerenauslese geerntet. In der Schweiz ist ein Eiswein ein Wein der Kategorie 1. Die Lese muss bei einer Temperatur tiefer als -7 Grad erfolgen und die Trauben müssen am Stock gefroren sein und vor dem Auftauen gekeltert werden. |
Federspiel | In Österreich ein Wein mit max. 12,5% Alkohol und mindestens 85º Oechsle. |
Federweiss /Weissherbst | In der deutschsprachigen Schweiz ein aus roten Trauben erzeugter Wein der Kategorie 1, der vor bzw. zu Beginn der Gärung gepresst wurde. |
Gletscherwein | Auch Vin des Glaciers genannt. In der Schweiz ein Weisswein der Kategorie 1, der im Wallis produziert und im Val d’Anniviers nach lokaler Tradition angebaut wird. Der Gletscherwein besteht aus einer oder mehrerer Sorten von Trauben und wird auch aus verschiedenen Jahrgängen hergestellt. |
Gran Reserva | Bezeichnung eines spanischen roten Rioja, der 2 Jahre im Eichenfass und mindestens 3 Jahre in der Flasche gelagert wurde. |
Kabinett | In Deutschland ein Wein der trocken bis lieblich ist. Dazu gehören leichte Weine aus reifem Traubengut, die oft charakteristische Eigenschaften aufweisen. In Österreich Weine mit max 13% Alkohol und einem Mindestmostegwicht von 85º Oechsle. Eine Aufzuckerung ist verboten. |
Landwein | In Österreich: Trockene Weine mit einem Mindestmostgewicht von 70º Oechsle. In Deutschland: Trockene bis halbtrockene Weine. Die Weine müssen jeweils ausschliesslich aus einem der 15 Landweinbereiche stammen. Der Most muss bei Landweinen in Deutschland einen höheren natürlichen Zuckergehalt aufweisen als der Tafelwein. Vor dem Vergären darf Zucker zugesetzt werden. Eine Aufzuckerung ist erlaubt. |
Oeil-de-Perdrix | In der Schweiz ein Rosé-Wein der Kategorie 1, der aus einheimischen Trauben der Sorte Blauburgunder hergestellt wurde. |
Prädikatswein | Österreichische Weine die nicht aufgezuckert werden und keine Restsüsse zugesetzt bekommen dürfen. |
Primeur | Ein Wein der vor dem Ende des Erntejahres erzeugt und abgefüllt wird. |
Qualitätswein | In Österreich ein Wein mit einem Mindestmostgewicht von 75º Oechsle. Darf aufgezuckert werden. |
Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete (QbA) | In Deutschland bezeichnet man so einen trockenen bis lieblichen Wein. Er weist einen bestimmten und ausgeprägten Charakter einer gewissen Landschaft und Traubensorte auf. Der Wein muss aus dem auf dem Etikett angegebenen Anbaugebiet stammen und aus bestimmten Trauben erzeugt sein. Wenn 85% der Trauben aus einem einzigen Gebiet kommen, darf dieses extra auf dem Etikett angeführt werden. Im Gegensatz zum QmP (Qualitätswein mit Prädikat) darf der QbA aufgezuckert werden. |
Qualitätswein mit Prädikat (QmP) | QmPs sind in Deutschland Weine, deren Trauben soviel Fruchtzucker gespeichert haben, dass diese ohne Zucker-Anreicherung vor dem Vergären auskommen. Je nach Zuckergehalt dürfen sich diese Weine in aufsteigender Reihenfolge Kabinett, Spätlese, Auslese, Beerenauslese und Trockenbeerenauslese nennen. Für Prädikatsweine, die nicht aufgezuckert werden dürfen, gelten die höchsten Anforderungen was das Traubengut, den Reifegrad sowie das Aromen- und Geschmacksprofil betrifft. |
Reserva | Roter Rioja mit 3 Jahren Lagerung, wovon mindestens 1 Jahr im kleinen Eichenfass und 1 Jahr in der Flasche stattgefunden haben muss. |
Riserva | In der Schweiz ein Tessiner Wein der Kategorie 1. Der Wein kommt frühestens nach 18 Monaten Reifeprozess, nach dem 1. Oktober des Erntejahres auf den Markt. |
Sin Crianza | Roter Rioja ohne Fassanbau. Dieser Wein gehört bereits jung getrunken. |
Smaragd | In Österreich ein Wein mit mindestend 91º Oechsle. |
Spätlese | In Österreich ein Wein der aus den vollreifen Trauben hergestellt wird, die nach der allgemeinen Lese geerntet wurden. Der Wein muss ein Mindestmostgewicht von 95º Oechsle haben. In Deutschland ein Wein der alkoholreicher und körperreicher als ein Kabinett ist und mehr Süsse hat. |
Steinfeder | Leichter österreischischer Wein mit max. 11% Alkohol. |
Stroh- bzw. Schilfwein | Österreichischer Wein dessen Beeren vor der Kelterung mindestens drei Monate auf Stroh oder Schilf luftgetrocknet wurden. Der Wein hat ein Mindestmostgewicht von 125º Oechsle. |
Tafelwein | In Österreich ein Wein mit einem Mindestmostgewicht von 53º Oechsle. |
Trockenbeerenauslese | In Österreich: Weine aus edelfaulen Beeren mit einem Mindestmostgewicht von 150º Oechsle. In Deutschland: Süsse und intensive Weine aus edelfaulen Beeren. Der Wein kann oft Jahrzehnte gelagert werden. TBAs sind in Deutschland die oberste Qualitätsstufe. In der Schweiz: Weine der Kategorie 1. Der natürliche Zuckergehalt liegt bei mindestens 150º Oechsle. |
Village(s) | In der Schweiz Weine der Kategorie 1 gemäss der kantonalen Gesetzgebung. |
Vin de Pays | In Frankreich die Bezeichnung für einen Landwein oder Tafelwein bestimmter Herkunft. Der Wein geniesst ein Herkunftsrecht und weist einen speziellen Gebietscharakter auf. Circa 15 % der französischen Weine gelangen als Vin de Pays-Landwein auf den Markt. Die Bezeichnung ist gesetzlich geschützt und dient dazu, Weinen mit lokaler Bedeutung mehr Identität zu verleihen. Bis heute wurden für Vin de Pays über 100 Zonen festgelegt. Diese Weine dürfen nur aus bestimmten zugelassenen Sorten gekeltert und nicht mit Weinen aus anderen Regionen verschnitten werden. Die Vin de Pays unterliegen speziellen sensorischen Prüfungen und sind mit einem speziellen Siegel gekennzeichnet. |
Vin de Table | In Frankreich die niedrigste Qualitätsstufe für einen einfachen Wein. Diese Qualität entspricht in Deutschland und Österreich dem Tafelwein. Der Vin de Table kann aus einer klassifizierten Region stammen, aber nicht die Normen der jeweiligen Appellation erfüllt. Vin de Table kann auch eine Mischung von unterschiedlichen Weinen aus ganz Frankreich sein. |
Vino da Tavola (VdT) | Italienischer Tafelwein der einfachsten Qualitätsstufe. Auf dem Etikett darf weder eine Rebsorte, eine geographische Bezeichnung, noch ein Jahrgang vermerkt sein. Der Vino da Tovola darf ausschliesslich nur mit "Bianco" für weisse Weine oder "Rosso" für rote Weine gekennzeichnet werden. In Italien gehören 70 % des produzierten Weines zur Kategorie Tafelwein. |
Kategorie: Wein-Wissen
Hallo Leo,
mir gefällt Dein informativer Teil sehr gut und ich wünsche Dir, dass Du viele Leser für Dein Wissen finden wirst. Gruß aus Sachsen – Huub
Hallo Huub,
herzlichen Dank. Beruht auf Gegenseitigkeit :)