Grüner Veltliner Fucking Terro(i)r 2015

| 24. Mai 2017 Alles lesen

Love GV Unlängst erst hatte ich von ihm seinen Ruine 2014 natural im Glas. Ein Grüner Veltliner. Heute habe ich wieder einen dieser Gattung in der Verkostung, und zwar den Love GV Fucking Terro(i)r 2015. Was der Name vermitteln will? Nun, nichts anderes, als dass es sich um einen Veltliner handelt, der alles hat was man sich wünscht und vorstellt und der rücksichtslos den Boden und das Klima transportiert auf und in dem er wächst und wohl gedeiht. Der Winzer, Eingeweihte ahnen es bereits, heisst Alexander Zöller. Das ist jener Salzburger der beschloss “in die Ferne” auszuwandern um sich im Kremstal einen Weingarten zu kaufen. Herausgekommen sind dann Weine die anders, eigenwillig, aussergewöhnlich sind. Vor allem was den Trinkfluss und das Trinkvergnügen angeht. Wie sehr der Love GV Fucking Terro(i)r sich in diese Riege seiner Weinschätze einreiht, dem gehe ich jetzt auf den Grund. Eine halbe Stunde in der Karaffe und ein grosses Glas stehen dem Protagonisten sicher gut zu Gesicht.

Herbe Quitte & Pikanz

Strahlend goldgleb dreht der Love GV Fucking Terro(i)r seine Runden im grossen Becher. Quitte dampft die Nasenflügel hoch, etwas Jasmintee steht darüber, weisse Blüten riecht man und eine Pikanz die ungewöhnlich ist. Feine Kräuterwürze in der Nase, etwas grüne Nuss und ein insgesamt herbes Gefühl das sich darin präsentiert. Ungewöhnlich, spannend, fordernd. Grüner Veltliner weit abseits des Mainstreams. Man darf gespannt sein wie sich das im Mund fortsetzen wird.

Quttig, herb & knusprig

“Ich sag´ einmal so”, würde jetzt eine österreichische Fussball-Legende sagen, “würziger kann man Grüner Veltliner schwer machen”. Ungewöhnlicher geht auch schwer. Der Love GV Fucking Terro(i)r dreht derart wild am Rad, dass man mit dem Schmecken gar nicht hinterher kommt. Da ist sie wieder, diese orange herbe Quitte, die alles dominiert und für eine Herbheit sorgt die schlicht gewaltig ist. Da ist aber auch die Nuss und die paar Kräuter, die etwas Grün rein bringen. Es ist frisch im Mund, auf der Zunge leicht und saftig, am Gaumen zärtlich knusprig. Der Wein hat Puls, er pocht und lebt und sorgt für richtig Spass in der Geschmackszentrale.

Wo Frucht ein Fremdwort ist

Definitv keiner, dem man sich beim ersten Treffen an den Hals wirft, ist der Love GV Fucking Terro(i)r. Spätestens beim zweiten aber hat man alle Hemmungen von Bord geworfen und sich mit der Kerl angefreundet. Weil er, so er etwas Luft bekommt, immer feiner, immer leichter wird im Mundgefühl, weil er saftig wird und doch so herrlich herb bleibt. Weil die Nuss sich mit der Quitte blind versteht und auf der Zunge etwas abfliesst, das so ungewöhnlich wie auch animierend ist. Am Gaumen meint man fast ein wenig Wermuth zu vernehmen, letztlich aber ist es eine Würze, die man von Veltliner so nicht kennt. Der Tropfen fängt zu fliegen an und man ist bereit sich mit ihm zu erheben.

Kann es sein, dass irgendwann ein wenig Salz dazu kommt? Ja, das kann es. Wenngleich auch dieses augenblicklich von der herben Quitte in Empfang genommen wird. Tonic kommt mir in den Sinn, ein wenig Ginger Ale und auch ein “hint of Pampelmuse”. Das alles animiert regelrecht zum Trinken, regt den Appetit an und ist mit Sicherheit einer der besten Aperitifs seit langem. Für den der Frucht mag ist der Love GV Fucking Terro(i)r der Antichrist. Wer aber herb und fein und griffig mag, der wird dem Tropfen hilflos ausgeliefert sein. Ich gönn mir jetzt dann noch ein Glas und werd den Rest der Flasche heute Abend in die Abschlussrunde führen. Was für ein toller Stoff, welch herbe Schönheit. Was für ein Spass!

Tipp: Eine halbe Stunde in der Karaffe ist fein, ein grosses Glas empfehlenswert. Mit 10-12º geniessen. Fisch, Gemüse und auch sommerliche Salate begleitet er gekonnt. Zum steirischen Krenfleisch der Hammer. Als Solist ein Tropfen der zum Trinken animiert.

Wein & und Winzer-Info:

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Wein: Fucking Terro(i)r 2015
Winzer: Weingut Zöller
Rebsorte(n): Grüner Veltliner
Anbaugebiet: Kremstal, Niederösterreich
Anbau: Biologisch
Ausbau: Stahltank
Empfehlung: Serviertemperatur 10-12º, grosses Glas.
Verschluss: Naturkorken

Bezugsquelle: 225 Liter, München, Deutschland.

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